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Eine märchenhafte Projektwoche

28. April 2013 0 Kommentare

Es war mal wieder märchenhaft!!! Knapp 80 interessierte und aufmerksame Schüler unserer Schule – also alle – beschäftigten sich in der vergangenen Woche mit Märchen. Ob spielerisch, künstlerisch und sprachlich mit einer Theaterpädagogin, kriminalistisch bei einer Rätseltour durch Aschersleben oder handwerklich bei einem Besuch auf der Konradsburg – so machte das Lernen allen besonders viel Freude.

Wenn ein Kind als Fazit sagt “Ich hätte nicht gedacht, dass man in einer Projektwoche sooo viel lernen kann…”, dann haben wir ja vieles richtig gemacht… Genau das ist so passiert und bestätigt natürlich, dass sich der Aufwand vor und während einer Projektwoche lohnt. Was genau haben wir in der vergangenen Woche gemacht:

Der Dienstag war sozusagen der Tag für die märchenhafte Einstimmung. Die Theaterpädagogin Anja Grasmeier vom Nordharzer Städtebundtheater war Gast der Schule und vermittelte den Kindern spielerisch, erzählerisch und extrem spannend eine märchenhafte Geschichte. In den anderen Räumen wurden unterdessen viele Märchentitel zusammengetragen und eine Umfrage veranstaltet, welches Märchen denn wohl bei den Kindern am beliebtesten ist. “Der gestiefelte Kater” und “Schneewittchen” lagen ganz weit vorn.

Märchenrätsel mussten gelöst werden und Märchenspiele festigten nicht nur das Wissen rund um das Kulturgut der deutschen Hausmärchen der Gebrüder Grimm, sondern auch fremdsprachliche Kenntnisse. Denn so manches Spiel musste in englischer Sprache gespielt werden.

Oft haben Außenstehende Vorurteile gegenüber Projekten: Lernen die Kinder dabei überhaupt? Und wenn ja was?
Am ersten Tag stand also Mathematik (Umfrage), Deutsch und Englisch (Märchenrätsel und -spiele), Kunst und künstlerischer Ausdruck (mit der Theaterpädagogin) auf dem “Lehrplan”. Und an allen Tagen natürlich auch Sozialkompetenz und Teamarbeit.

Geschichte, Deutsch, Geografie, Mathematik, Heimatkunde – Lerninhalte aus diesen und anderen Bereichen waren am zweiten Tag während einer großen Märchenrätseltour durch Aschersleben in den Aufgaben “versteckt”, die die Kinder lösen mussten. In acht verschiedenen Rätselstrecken waren mehr als 60 knifflige, leichte, schwere, offensichtliche und hintergründige Fragen zu beantworten. Gleichzeitig lernten unsere Schüler spielerisch Aschersleben und einige Sehenswürdigkeiten kennen sowie sich in der Stadt zu orientieren.

“Ich hätte nicht gedacht, dass man in einer Projektwoche sooo viel lernen kann…”

Ein Beispiel gefällig? Eine der acht Rätsel-Gruppen musste die Statuetten vor dem Rathaus finden. Eine davon trägt ein Säckchen in der Hand. Doch: Was steckt in dem Säckchen? Die Kinder kamen ohne Hilfe auf zwei mögliche Antworten: Geld oder Gold. Da es aber auch darum ging, die richtigen Buchstaben für die Lösung der nächsten Aufgabe zu wissen, reichte eine so vage Antwort nicht aus. Die Kinder waren so clever und fragten in der Sparkasse nach einer möglichen Lösung.

Interessant war: Selbst dort wussten die Mitarbeiterinnen die Antwort auf die Frage nicht – nicht einmal, ob es sich um Geld oder Gold, Kieselsteine oder Mehl handelt…. Die Mitarbeiterinnen zeigten sich aber gastfreundlich und interessiert und luden die Kinder zu einem Kakao ein. Während die kleinen Monti-Märchen-Detektive es sich schmecken ließen, setzten die freundlichen Damen telefonisch einige Hebel in Bewegung, um den Inhalt des Säckchens zu ergründen. Zum Vorschein kam nicht nur die Geschichte zu den Statuetten, sondern auch die richtige Lösung (die hier aber nicht verraten werden soll…). Kinder und Mitarbeiter der Sparkasse hatten zusammen nicht nur Spaß, sondern haben gemeinsam etwas gelernt. Und das war nur ein Beispiel…

Handwerkliches und Geschichtliches lernten die Kinder dann am dritten Tag des Märchenprojektes, als alle gemeinsam zur Konradsburg fuhren. Da durfte gebuttert und gefilzt, gehobelt und geschnitzt werden, so wie es die Figuren aus den Märchen zum Teil ja auch tun. Und natürlich gab es Leckeres zum Essen und Spaß bei mittelalterlichen Ritterspielchen. Ein wichtiger Lerninhalt hier ebenfalls: soziale Kompetenz. Dass die Schüler der Montessori-Grundschule in Aschersleben gerade in diesem Bereich besonders fit sind, bewies nicht nur das harmonische Miteinander während des Märchen-Ausflugs, sondern vor allem das Lob der dortigen Standbetreuer. Die zeigten sich nämlich besonders erfreut über den freundlichen Umgangston der Kinder, das entspannte, rücksichtsvolle gemeinsame Spiel und die ganz ohne Aufforderung vorhandene Disziplin.

Ein rundum märchenhaftes Projekt also in mehrfacher Hinsicht, das dem Lehrer- und Erzieher-Team der Montessori-Grundschule Aschersleben aber vor allem auch den Kindern sehr viel Spaß bereitet hat.

Einige Fotos haben wir wieder in einer kleinen Galerie zusammengefasst, die man hier findet.

PS: Die Rätseltouren eignen sich auch für andere Schulen von Aschersleben. Interessierte Lehrer können sich gerne an uns wenden, um Zugang zu dem Material zu bekommen. Bis zu acht unterschiedliche Schülergruppen mit jeweils bis zu 10 Kindern können damit getrennt auf einer etwa zweieinhalbstündigen Tour durch Aschersleben zahlreiche Rätsel lösen.

Auch für Kindergeburtstage eigenen sich die Touren, um die kleinen Gäste für einen gewissen Zeitraum sinnvoll und mit viel Spaß zu beschäftigen. Interessierte Eltern können die Touren natürlich gegen eine kleine Spende für die Schule erhalten.

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