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Die Montis waren auf Luther-Zeitreise (+Video)

21. Mai 2018 0 Kommentare

“Das Reformationsjahr ist doch längst vorbei!” – Mehr als einmal hörten wir schon diesen Satz, wenn das aktuelle Jahresthema der Schule angesprochen wurde. “Na und?” oder “Genau deshalb!” ist dann unsere Antwort. Denn die Reformation war schon vor dem 500. Jubiläum von Luthers Thesenanschlag ein relevantes Thema und wird es auch in Zukunft sein. Das sah auch die Landeszentrale für politische Bildung so, und ermöglichte uns finanziell eine spannende Zeitreise.

Hier nun also unser Bericht über unseren Ausflug in die Reformationsgeschichte: Am 24. April 2018 ging unsere Zeitreise nach Mansfeld in die Kindheit Luthers. Im Museum warteten vier Stationen auf uns. Die Führung im Museum selbst brachte uns die Zeit des Spätmittelalters näher. Funde aus Luthers Elternhaus erklärten das tägliche Leben wie Hausrat, Kleidung und Spiele. Die schwere Arbeit der Kinder im Bergbau wurde anschaulich dargestellt. In kleinen Schatztruhen entdeckten die Kinder, was in Luthers Müll alles so gefunden wurde. Mit weißen Handschuhen erforschten sie die Relikte und konnten so sagen, was Luther gegessen hatte, mit welchem Geld man bezahlte, welcher Zierrat die Kleidung schmückte u.ä. An einer Station wurden kleine Spiele, die Luther und seine Freunde spielten, ausprobiert.

Auf Luthers Wegen führte uns die Stadtrallye zur Kirche, zum Lutherbrunnen und zur Schule. Die museumspädagogischen Angebote wurden von den Mitarbeiterinnen vor Ort sehr anschaulich und kindgerecht erklärt. Zum Abschluss ging es steil bergauf zur Burg Mansfeld. Dort wartete ein leckeres Mittagessen auf uns. Gut gestärkt ging es bei Spielen wie Hufeisenwerfen, Sackhüpfen, Eierlauf, Tauziehen und dem Kampf auf dem Balken lustig zu.

Am nächsten Tag, dem 25. April, fuhren die 1.und 2. Klasse nach Eisleben in Luthers Geburtshaus. Dort erwartete die Kinder ein abwechslungsreiches Programm. Sie konnten in die Rolle von Margarete und Hans Luder schlüpfen, aber auch die Grafen von Mansfeld und Eislebener Handwerker waren vertreten. Die Museumspädagogin erklärte sehr anschaulich, das Leben in Eisleben um 1500. In der schwarzen Küche erfuhren wir, warum man “einen Zahn zulegt” wenn etwas schneller gehen soll.

Übrigens: Die Reformationszeitreise der Montis wurde vorbereitet durch Projekt-Tage in der Schule. Dabei lernten die Kinder schon viel über das Leben zu Luthers Zeiten, unter anderem an Kreativstationen oder den Besuch einer echten Gutenberg-Presse – durch die sich die Schriften des Reformators damals erst verbreiten konnten. Dabei lernten die Montis unter anderem auch, woher der Begriff kommt “ein Buch aufzuschlagen” 😉
Sie wollen es auch wissen? Die Auflösung gibt es am Ende unseres kleinen Videos

In zwei kreativen Projekten konnten die Kinder ihr Wissen vertiefen. Die erste Klasse stempelte eine mittelalterliche Stadt mit Türmen und Menschen und Tieren. Die zweite Klasse stellte Collagen her zum Thema: “Wer bin ich – was macht mich besonders”. Danach speisten wir in der Lutherschänke. Einen besonderen Abschluss bildete die Taufkirche Luthers. Sehr liebevoll und kindgerecht erklärte uns der Pfarrer den Ablauf einer Taufe. Wir bestaunten den neuen Taufbrunnen und ließen eine „Zauberrose“ im Wasser schwimmen, in der ein Bibelspruch versteckt war. Jeder konnte sich dann noch eine Blume mitnehmen.

Die 3.und 4. Klasse nahmen einen längeren Weg nach Wittenberg auf sich, um auf den Spuren der Reformation zu forschen. In der historischen Druckerstube erklärte Herr Metschke sehr anschaulich und kurzweilig die Entstehung des Druckes in der Werkstatt Cranachs, einem Mitstreiter und Freund Luthers. Im Asisi-Panorama bestaunten alle das riesige Rundbild “drei Tage lang”. Aus verschiedenen Perspektiven konnte man in das Leben zur Zeit der Reformation eintauchen. Wer genau hinschaute, entdeckte Luther gleich 15 Mal.

Das Erforschen der Lutherstätten in Mansfeld, Eisleben und Wittenberg war für alle wieder ein tolles Erlebnis. Einhellig wurde bei groß und klein festgestellt: “Wir haben wieder viel gelernt.”

Unser besonderer Dank geht an die Landeszentrale für politische Bildung in Sachsen- Anhalt, die das Projekt großzügig mit Fördermitteln unterstützt hatte.

Bilder unserer Zeitreise gibt es in einer neuen Galerie (Passwort erforderlich) –> hier entlang

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